Was Erfolg in Sport und Wirtschaft ausmacht
Analogien zwischen Personalauswahl und sportpsychologischer Diagnostik
Menschen, die im Beruf erfolgreich sind, bringen erwiesenermaßen spezifische Persönlichkeits- und Interessenprofile mit: Sie sind leistungsorientiert, neugierig, bereit für lebenslanges Lernen, emotional stabil und sie besitzen hohes Selbstvertrauen. Wer einen Moment länger über diese Persönlichkeitsmerkmale nachdenkt, erkennt die Analogien zwischen Wirtschaft und Sport: Die Leistung und damit der Erfolg eines Sportlers hängen neben physischen Voraussetzungen maßgeblich von eben diesen Persönlichkeitsmerkmalen ab. Durch sportpsychologische Diagnostik können die individuellen Stärken und Schwächen eines Sportlers identifiziert und durch Trainingskonzepte gezielt gefördert werden.
Sportliche Leistung beginnt im Kopf
Physische Voraussetzungen sind für den Erfolg in der Wirtschaft ebenso wichtig wie im Sport, wenn auch in anderer Form und Ausprägung: Denn Menschen, die eine „Hochleistungskarriere“ in einem Unternehmen anstreben und dauerhaft erfolgreich sein wollen, müssen einerseits erfolgversprechende Persönlichkeitsmerkmale besitzen und andererseits körperlich fit für ihre Aufgaben sein – und zwar unabhängig von der Branche, in der sie arbeiten.
Um Leistungssportler zu werden, bedarf es umgekehrt sowohl körperlicher Voraussetzungen als auch spezifischer kognitiver und persönlichkeitsbezogener Eigenschaften. Ein Beispiel: Manche männliche Basketballspieler sind unter 1,80 Meter groß und trotzdem sehr erfolgreich – sie müssen allerdings überdurchschnittlich ausgeprägte Persönlichkeitseigenschaften wie Leistungsmotivation, Ehrgeiz und Selbstvertrauen besitzen, um in ihrem Sport an die Spitze zu gelangen und auf Dauer mithalten zu können.
Dass jemand das körperliche Talent für eine Karriere im Sport mitbringt, heißt nicht automatisch, dass er zukünftig dauerhaft erfolgreich sein wird:
Es sind Persönlichkeitseigenschaften und Interessenprofile, die einen guten Sportler von einem sehr guten oder gar hervorragenden Sportler unterscheiden – denn auch sportliche Leistung beginnt im Kopf.
Mentale Stärke als Schlüssel zum (sportlichen) Erfolg
Man stelle sich eine Fußballmannschaft vor: Physisch sind alle Spieler auf ähnlichem Niveau. Ob ein Sportler seine körperlichen Höchstleistungen im entscheidenden Moment abrufen kann, ist jedoch eine Frage der individuellen Psyche. Manche Sportler sind zwar „Trainingsweltmeister“, weil sie in den Trainingsphasen hervorragende Leistungen erbringen – während eines Spiels auf dem Platz lässt diese Leistung aber nach: Der Elfmeter wird regelmäßig verschossen, beim Kampf um den Klassenerhalt versagen die Nerven. Mentale Stärke auch unter Belastung ist somit die Persönlichkeitseigenschaft, die den guten Sportler von einem hervorragenden Sportler unterscheidet.
In der Wirtschaft:
Auch für den Karriereaufstieg in Unternehmen ist mentale Stärke eine grundlegende Voraussetzung, denn sie bedingt einerseits die Ausdauer, sich auch über lange Zeiträume hinweg schrittweise einem Ziel zu nähern, und andererseits das Durchhaltevermögen, ohne Rückschritte in der Position zu bleiben oder sogar ein noch höher gestecktes Ziel zu erreichen. Besonders in Positionen auf höchster Managementebene ist mentale Stärke ein unabdingbarer Persönlichkeitsfaktor. Mit ihr einher geht auch die Fähigkeit, Situationen richtig einzuschätzen und in krisenhaften Zeiten schnell Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen leben zu können.
Im Sport:
Ebenso muss sich ein Fußballer blitzschnell entscheiden können: Behalte ich den Ball oder gebe ich ihn ab? Wenn ich ihn abgebe, an wen? Welche Entscheidung verspricht mir und der Mannschaft Erfolg? Auch nach einer falschen Entscheidung muss der Leistungssportler weiterhin seine Leistung abrufen können und darf sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Emotionale Stabilität und Stressresistenz in kritischen Situationen sind damit zwei entscheidende Merkmale, die die mentale Stärke eines Sportlers ausmachen.
Was Mentale Stärke sportpsychologisch bedeutet
Das Konstrukt „Mentale Stärke“ kann als psychologischer Vorteil eines Sportlers angesehen werden, der ihn oder sie dazu befähigt, besser mit den vielfältigen Anforderungen des Leistungssports umzugehen und diesen langfristig entschlossener, fokussierter und selbstsicherer entgegenzutreten als die Gegner (vgl. Jones, Hanton und Connaughton, 2002).
Die sportpsychologische Diagnostik misst die Mentale Stärke von Leistungs- und Amateursportlern mittels Testverfahren, um aus den Ergebnissen konkrete Handlungsempfehlungen und Trainingskonzepte abzuleiten.
Diagnostizierte Schwächen in Stärken umwandeln
Sportpsychologische Testverfahren wie der MSPI (Mental Strength Performance Indicator) und MSPI Soccer für Leistungssportler sowie der FPI (Fitness Performance Indicator) für Freizeit- und Amateursportler erfassen die Mentale Stärke eines Sportlers, um Aussagen zu seinen individuellen Stärken und Schwächen zu treffen.
Das psychologische Konstrukt „Mentale Stärke“ setzt sich aus acht Dimensionen (einzelnen Persönlichkeitsmerkmalen) zusammen, die eignungsdiagnostisch erfasst werden: Eigenmotivation, Lernbereitschaft, Zielsetzung, Ehrgeiz, Selbstvertrauen, Emotionale Kontrolle, Wettkampfstärke und Wettkampfkonzentration. Der MSPI testet die Dimensionen der Mentalen Stärke für vier verschiedene Phasen: Im Training sowie vor, während und nach einem Wettkampf. Aus den Ergebnissen lässt sich anschließend ableiten, wie und wo Trainingskonzepte ansetzen müssen, um gemessene Stärken zu fördern und identifizierte Schwächen zu kompensieren. Damit verfolgt der MSPI einen situativen Ansatz – das Testverfahren misst, wie sich eine spezifische Situation (Phase im Sport) auf Erleben und Verhalten auswirkt.
So wie Potenzialanalysen im wirtschaftlich-unternehmerischen Zusammenhang eine Vorhersage darüber treffen, in welche Richtung sich ein Mitarbeiter zukünftig entwickeln kann, arbeitet auch die sportpsychologische Diagnostik nach dem Prinzip der Leistungsentwicklung.
Die umfangreichen Feedbackdokumente der Testverfahren melden dem Testteilnehmer nicht nur konkrete Stärken- und Schwächenprofile zurück, sondern geben auf Basis sportpsychologischer Methoden Impulse, um die Sportler in der Verbesserung ihrer Leistungen zu unterstützen. Gerade bei jüngeren Sportlern steckt in der mentalen Stärke hohes Entwicklungspotenzial.
Es geht nicht darum aufzuzeigen, was der Sportler nicht kann, sondern darum, wie er oder sie noch mehr aus sich herausholt – zum Beispiel durch neue Trainingstechniken.
So wie körperliches Training zur kontinuierlichen physischen Leistungssteigerung führt, dient auch gezieltes mentales Training in Form spezifischer Trainingsmodule der Kompensation und Verbesserung von gemessenen Schwachpunkten. Ob und wie sich ein Sportler durch spezifische Trainingskonzepte in seiner mentalen Stärke entwickelt, können Trainer und Sportpsychologen einerseits an seiner Leistung ablesen – im Leistungssport empfiehlt sich außerdem, den Erfolg durch den iterativen Einsatz sportpsychologischer Testverfahren erneut messbar zu machen und zu verifizieren.
Warum wir „im Sport aktiv“ sind
Das Engagement von HR Diagnostics in der sportpsychologischen Diagnostik entstand in den frühen 2000ern als Antwort auf die Frage eines Kunden: „Lassen sich eignungsdiagnostische Testverfahren zur Personalauswahl in der Wirtschaft auch auf den Sport übertragen?” Gemeinsam mit dem Olympiastützpunkt Stuttgart haben wir später sportpsychologische Testverfahren entwickelt, die sich auf unterschiedliche Sportarten übertragen lassen und wissenschaftlich fundiert die mentalen Leistungsprofile von Individual- und Mannschaftssportlern messen. Die Trainingsmodule zur systematischen Verbesserung einzelner Fähigkeiten, wie beispielsweise Konzentrationstrainings, erarbeiten wir ebenfalls in Zusammenarbeit mit Sportpsychologen. Unsere Testverfahren, die wir unter der Marke sportsDrive anbieten, werden heute von nationalen und internationalen Sportvereinen angewandt.
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